Kurt Gerstein (1905-1945) war ein deutscher SS-Offizier und ranghoher Chemiker während des Zweiten Weltkriegs. Er ist vor allem für seine Rolle bei der Beschaffung des Zyklon B-Gases und seine Spionageaktivitäten bekannt.
Gerstein wurde in Münster geboren und trat 1933 der NSDAP bei. Später schloss er sich der SS an und stieg zum Obersturmführer auf. Als Mitglied des Waffen-SS war er unter anderem für die Beschaffung von chemischen Substanzen zur Trinkwasserdesinfektion verantwortlich.
Gerstein wurde in den 1940er Jahren Zeuge der Massenvernichtungen in den Konzentrationslagern des nationalsozialistischen Regimes. Im Frühjahr 1942 besuchte er als offizieller Vertreter des Hygiene-Instituts der Waffen-SS das Vernichtungslager Belzec und war schockiert über die Brutalität und den systematischen Mord an Juden. Später besuchte er auch andere Todeslager wie Treblinka und Auschwitz-Birkenau.
Angesichts dieser Information über die Massenmorde beschloss Gerstein, seine Spionageaktivitäten zu nutzen, um die Welt über den Holocaust zu informieren. Er kontaktierte den schwedischen Diplomaten Göran von Otter und andere Vertreter der Alliierten, aber seine Bemühungen wurden größtenteils abgelehnt oder nicht ernst genommen.
Gerstein reichte schließlich Dokumente und einen Bericht über die Massenmorde an den deutschen Diplomaten Friedrich von Bolt und an den Vatikan weiter. Der Bericht erreichte den Bischof von Berlin, Graf von Preysing, der ihn an den Papst weiterleitete. Der Vatikan veröffentlichte den Bericht jedoch nicht und verurteilte den Holocaust nicht öffentlich.
Nach dem Attentat auf Adolf Hitler im Jahr 1944 geriet Gerstein unter Verdacht und wurde verhaftet. Er wurde im Juni 1944 in Frankreich von den Alliierten gefangen genommen und inhaftiert. Im Juli 1945 wurde er tot in seiner Zelle aufgefunden, vermutlich ein Selbstmord, obwohl es auch Hinweise auf einen Mord gibt.
In den letzten Jahrzehnten hat die Geschichte von Kurt Gerstein zunehmendes Interesse geweckt, da er als einer der wenigen Deutschen bekannt ist, die durch ihre Spionageaktivitäten versuchten, die Welt über den Holocaust zu informieren. Er wurde posthum als Gerechter unter den Völkern durch den Staat Israel anerkannt.
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